Pressemitteilung UKM Marienhospital 01. Oktober 2024
Den Ernstfall geprobt: Patientenbehandlung und Dekontamination nach Chemieaustritt
Katastrophenschutzübung mit über 50 Beteiligten am UKM Marienhospital
Zum Glück war dieses Szenario nur Teil einer Großschadensübung: In einem Steinfurter Betrieb war es zu einem Unfall gekommen, bei dem eine giftige Chemikalie ausgetreten war. Einsatzleiter und Chefarzt Dr. Markus Eichler vom UKM Marienhospital: „Bei dieser Übung gehen wir davon aus, dass mehrere Personen mit der Chemikalie kontaminiert wurden und zum Teil schwere Verätzungen der Haut erlitten haben. Sie kommen nun mit den Rettungsmitteln des Katastrophenschutzes zum UKM Marienhospital“.
So fuhren am Samstagmorgen zahlreiche Rettungsfahrzeuge das Steinfurter Krankenhaus an. Bei den insgesamt elf Patientinnen und Patienten handelte es sich um professionell geschminkte und verkleidete Mitglieder des Jugendrotkreuzes aus Wadersloh und Warendorf. Die Verletzungen reichten von Augenreizungen bis hin zu schweren Verbrennungen an Extremitäten, Rücken und Gesicht. Die Rettungsfahrzeuge wurden von den Ehrenamtlern der DRK-Ortsvereine Burgsteinfurt, Rheine und Neuenkirchen besetzt.
Um die eintreffenden Personen versorgen zu können, begutachteten Ärztinnen und Ärzte in Schutzkleidung sie zunächst vor dem Krankenhaus. Anschließend musste die gefährliche Chemikalie von Haut und Kleidung der Betroffenen entfernt werden. Dies geschah in einem speziellen Dekontaminationszelt mit Dusche, das die Techniker des UKM Marienhospitals zu diesem Zweck vor der Notaufnahme aufgebaut hatten. Jeder Patient musste das Zelt durchqueren, duschen und wurde auf der anderen Seite vom Pflegepersonal abgetrocknet und frisch eingekleidet. Erst dann ging es zur weiteren Behandlung in die Schock- und Behandlungsräume der interdisziplinären Notaufnahme. Hier waren inzwischen alle verfügbaren Ärztinnen und Ärzte aus dem ganzen Haus versammelt, um die weitere Versorgung zu übernehmen. All das wurde im Büro des Zentralen operativen Notfallkoordinators – kurz „ZONK“ organisiert.
Dr. Markus Eichler als Einsatzleiter war bei der Abschlussbesprechung sehr zufrieden mit dem Ablauf: „Die heutige Übung hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt, wie wichtig gut abgestimmte Abläufe und schnelle Reaktionszeiten im Ernstfall sind. Alle Beteiligten haben hervorragend zusammengearbeitet.“ Anke Frieling, Kreisrotkreuzleitung des DRK-Kreisverbandes Steinfurt betonte: „Gerade für unsere ehrenamtlichen Mitglieder ist es entscheidend, auf solche Szenarien vorbereitet zu sein, um im Ernstfall schnell und effektiv helfen zu können.“ Der Geschäftsführer der UKM Marienhospital Dirk Schmedding dankte abschließend allen Beteiligten und besonders den Ehrenamtlichen des DRK, für den Einsatz.