Im Rahmen der “Woche der Demenz” vom 16.-22.9.24 mit dem diesjährigen Motto „Demenz - Gemeinsam. Mutig. Leben.“ fand in der DRK-Bildungsakademie ein Informationsabend zum Thema Demenz mit vielen wertvollen Impulsen und Austauschmöglichkeiten statt.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Marina Hesseling, Mitglied der Geschäftsführung des DRK-Kreisverbandes Steinfurt e.V., Prokuristin und Sachgebietsleitung des Sachgebietes Seniorenhilfe, welche die zur Veranstaltung gekommenen Gäste begrüßte und auf die gesellschaftlichen und pflegerischen Herausforderungen der Versorgung von Menschen mit Demenz einging.
Ein Highlight des Abends war der Vortrag von Michael Katzer, Mitarbeiter der Stabsstelle Institutionelle Ethik beim DRK-Kreisverband Steinfurt e.V. Er sprach über die Bedeutung einer frühzeitigen Demenzdiagnose. Diese sei nicht nur wichtig, um eine angemessene medizinische Versorgung zu ermöglichen. Eine fachärztliche Diagnose schaffe auch Klarheit für Betroffene und Angehörige, helfe bei der schwierigen Auseinandersetzung mit der Erkrankung und eröffnet letztlich auch die Entwicklung von Handlungsimpulsen zum Umgang mit der eigenen Erkrankung oder der Erkrankung von Angehörigen. Dabei betonte er eindrücklich, dass wir uns aber auch auf die „Rätselhaftigkeit“ der Krankheit einlassen müssen, um den Menschen hinter einer Erkrankung zu sehen. Wie dies praktisch gelingen kann, wurde anhand greifbarer Praxisbeispiele verdeutlicht.
Im Praxistalk berichtete Lisa Wichmann, examinierte Altenpflegerin und gerontopsychiatrische Fachkraft in der Wohngemeinschaft Aa-Blick, aus ihrem Berufsalltag. Sie erzählte von den täglichen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Demenz und wie wichtig es ist, Verhaltensweisen zu deuten und auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen. „Es gibt keine Patentlösungen“, so Wichmann, „aber es geht immer darum, mit Haltung und Respekt individuell im Einzelfall zu handeln“.
Ein wichtiger Punkt des Abends war der rege Austausch mit dem Publikum. Viele Teilnehmende berichteten im Dialog mit Lisa Wichmann von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankung Demenz und betonten, wie wichtig es sei, diese Themen offener in die Öffentlichkeit zu tragen und mehr über Demenz zu sprechen.
Zum Abschluss gab Marina Hesseling einen Ausblick auf die Erweiterung der Angebote des DRK-Kreisverbandes Steinfurt e.V.:
Ab Mai 2025 entstehen am Standort Laer im Gebäude des ehemaligen Marienhospitals zwei neue ambulante anbieterverantwortete Wohngemeinschaften mit insgesamt 24 Plätzen für ältere Menschen mit Pflegebedarf und gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
Zudem wird eine Tagespflege für 15 Tagesgäste entstehen. Auch barrierefreie Wohnungen werden am Standort an der Pohlstraße in Laer angeboten und im Rahmen des Betreuten Wohnens vermietet. Die Schaffung dieser bedarfsgerechten zusätzlichen Angebote dient dazu, die Pflege- und Betreuungssituation in der Region Laer zu verbessern.
Wir freuen uns, Sie hierzu auf dem Laufenden zu halten!